Die Unanfechtbarkeit des Fußballs und des damit einhergehenden Sonderstatus wird nicht mehr von jedem akzeptiert. Bremen war das erste Bundesland, das sich erfolgreich dagegen zur Wehr setzte, für die Kosten der Polizeieinsätze aufkommen zu müssen, wenn Werder seine Heimspiele austrägt. Je nach Spiel und Risikoeinschätzung handelt sich im Schnitt um die 400.000 Euro pro Spiel, da läppert sich etwas zusammen im Laufe einer Saison. Das Bundesverwaltungsgericht hat nun entschieden, dass die Kosten der Veranstalter zu tragen hat. Ein wichtiger Sieg, doch bleibt die Frage, ob nun auch jedes Bundesland das Geld beim Verein einfordern wird. In Bayern will man dies beispielsweise nicht unbedingt umsetzen, es sind hier eher die klammen Länder, die vom neuen Recht Gebrauch machen.
Nur ein kleines Beispiel
Länder mit leeren Kassen gibt es immer mehr und dies führt zu einer nie dagewesenen Frustration unter den Anhängern. Beim einen mehr und beim anderen weniger, doch es ist in der Gesamtheit mehr denn je. Dies hat natürlich auch gesellschaftliche Konsequenzen. Der Sport dient auch als Vorbild und hat deswegen eine wichtige Funktion, er soll Werte verkörpern und Halt und Ausrichtung bieten. Gerecht soll es zu- und gegen die Ungleichheit vorgehen, nichts weniger als das, so die ursprüngliche Idee.
Werden diese Attribute noch vertreten?
Im Grunde über weite Strecken ja. Es gibt Chancen für Spieler aller Nationalitäten in der Mannschaft, doch leider nicht in den Führungsetagen der Clubs, dort setzt man lieber auf Altbekanntes. Die Anti-Rassismus-Kampagne ist somit nur zum Teil wirklich glaubhaft.
Klassische Werte wie Disziplin, Fleiß und Ausdauer sind jedoch weiterhin hoch im Kurs. Diese verkörpert der Sport nach wie vor in bester Manier. Es wäre schön, wenn sich wieder weitere hinzugesellen würden.