Es war eine weitere Offenbarung, was die deutsche Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft im vergangenen Sommer so zusammenspielte. Mutlos und völlig ohne Selbstvertrauen wankte das Team von einem Spiel zum nächsten und schied am Ende gegen England völlig verdient aus. Das Drama war aber, dass dies nicht zum ersten Mal passierte. Auch die vorangegangene Weltmeisterschaft war mit dem Ausscheiden in der Gruppenphase katastrophal gelaufen und die Nations League konnte aus deutscher Sicht getrost vergessen werden. Jogi Löw nahm dann seinen Hut und ward seitdem nicht mehr gesehen. Das hat der Mannschaft offenbar gut getan. Das und der neue Nationaltrainer Hansi Flick, der es tatsächlich geschafft hat, in wenigen Tagen eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen.
Hansi Flick als rettender Heilbringer des deutschen Fußballs
Hansi Flick war ein sehr erfolgreicher Bayern-Trainer, der plötzlich unter mysteriösen Umständen so gar keine Lust mehr auf seine Arbeit beim deutschen Meister hatte. Auf wirklich komische Art und Weise verließ er den Rekordmeister und wurde, die Spatzen hatten es von den Dächern gepfiffen, neuer Nationaltrainer. Bei den Bayern war ihm das Kunststück gelungen, eine verunsicherte Mannschaft in kürzester Zeit zum Champions-League-Sieger zu machen. Er war also genau der richtige Mann für eine in einem erbärmlichen Zustand befindliche Nationalmannschaft.
Flick kam und rettete den deutschen Fußball. So viel steht bereits fest nach nur drei Spielen. Der etwas schwächliche Start gegen Liechtenstein (2:0) wurde gefolgt von einem furiosen Spiel gegen Armenien (6:0) und einem weitere Kantersieg in Island (4:0). Das reichte völlig aus, um die deutsche Fußballseele wieder an die Nationalmannschaft glauben zu lassen. Aufbruchsstimmung machte sich breit und plötzlich wurde wieder vom Weltmeistertitel im Katar nächstes Jahr gesprochen. Der Glaube an Hansi Flick ist riesengroß, auch wenn er selbst wahrscheinlich noch gar nicht so viel unternommen hat. Die Spieler glauben ihm, sie glaubten Löw nicht mehr. Das ist offensichtlich.
Die Trikotfrage für die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr
Eine modische Fragestellung, auf die Hansi Flick nicht so sehr Einfluss nehmen wird, ist immer wieder die Frage nach dem Trikot vor einem großen Turnier. Das Trikot der EM ist mit ein wenig schlechtem Karma behaftet und wird kaum eine Wiederverwendung finden. Es gilt neue Wege zu beschreiten, vielleicht auch wieder ganz traditionelle. Ein weißes Standardtrikot und ein grünes Ausweichtrikot sollten für die Nationalmannschaft Standard sein. Gerade das grüne Trikot würden viele Fans endlich wieder einmal gern sehen.
Die geeigneten Outfits der Spielerfrauen werden meistens erheblich differenzierter diskutiert. Egal ob kurze Kleider, Midikleider oder strenge Abendgarderobe – die Damen machen immer eine gute Figur. Gerade in Katar sollte aber darauf geachtet werden, was die Damen tragen. midikleider müssen den lokalen Gegenheiten entsprechend akzeptabel sein, sonst wird bei der WM gleich die nächste Diversity-Diskussion losgetreten.
Warum also nicht einmal den klassischen Weg beschreiten und die traditionellen weißen und grünen Trikot für Spieler und Spielerfreuen herausbringen. Mit der richtigen Beschriftung wäre zumindest auch klar, welche Damen zu welchem Spieler gehört. Für den Katarer vielleicht eine kulturell wichtige Hintergrundinformation. Die Mannschaft wird definitiv mehr Spaß haben als bei der letzten WM in Russland, so viel scheint schon unumstößlich festzustehen.